Gemeinsame Übung von Rettungsdienst und Feuerwehr

Am 26. Mai 2024 hat die Feuerwehr Sankt Augustin die Kameraden des Rettungsdienstes und der Feuerwehr Siegburg unterstützt. Hier im Schwerpunkt die auszubildenden Notfallsanitäter. Ziel war es, die gemeinsame Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst an der Einsatzstelle noch weiter zu verbessern. Vorbereitend dazu hat es am 25. Mai 2024 einen halbtägigen Theorieteil zum Thema polizeiliches Vorgehen und Ausrüstung, Behandlung von Traumapatienten inkl. Reanimation und feuerwehrtechnische Aufteilung der Einsatzstelle sowie diverse Planspiele gegeben.

Zu Gast in der Siegburger Brückberg Kaserne waren insgesamt gut 70 Kameraden. Verteten war die Feuerwehr Siegburg mit den Einheiten Ost, Mitte und Kaldauen inkl. der Fahrzeuge Siegburg OST HLF 10, Siegburg GW Rüst und Siegburg WLF. Weiterhin aus Sankt Augustin die Einheiten Mülldorf, Meindorf, Niederpleis und Buisdorf. Neben der reinen personellen Unterstützung wurden auch zwei Fahrzeuge der Feuerwehr Sankt Augustin in die Übungsszenarien zu den aus Siegburg vorhandenen Fahrzeugen mit eingebunden: der Rüstwagen aus Niederpleis sowie das HLF20 aus Mülldorf. Weitere „Gäste“, die sowohl den Rettungsdienst wie auch die Feuerwehr den gesamten Tag begleitet haben, waren professionell geschminkte Notfalldarsteller, welche die verunfallten Personen als Leicht-, Mittel- und Schwerverletzte Patienten darstellten. Aber auch als aufdringliche Schaulustige, renitente Pressevertreter und schockierte Angehörige an und vor allem in der jeweiligen Einsatzstelle sehr realitätsnah aufgetreten sind.

Der reine Gedanke „nur ein bisschen Übung“ hatte sich damit sehr schnell bei allen Beteiligen erledigt und nicht zuletzt real beschädigte Fahrzeuge, der Einsatz der kompletten Rettungsdienstmittel und Ausrüstung und das Angehen bei technischer Hilfeleistung Seitens der Feuerwehr mit schwerem Gerät wie Schere, Spreitzer, Glasmanagement und auch das Stellen von Brandschutz, ließen das Ganze äußerst realitätsnah erscheinen und den Puls der agierenden Personen deutlich erhöhen.

Das Team Ausbildung des Rettungsdienstes der Feuerwehr Siegburg hatte sich zahlreiche Szenarien bzw. Lagen ausgedacht, die es sowohl von Seiten des Rettungsdienstes wie aber auch der auch der Feuerwehr abzuarbeiten galt. Schwerpunkt des gesamten Tages war das initiale Vorgehen des Rettungsdienstes und dann folgend die Zusammenarbeit und Aufgabenübertragung an bzw. mit der Feuerwehr.

Neben dem „klassischen“ Verkehrsunfall mit einem PKW nebst eingeschlossener Person gab es aber auch besondere Übungen wie z.B. das Abtransportieren einer Person, welche in einer Mulde rettungsdienstlich versorgt wurde und dem Rettungswagen zugeführt werden musste. Aufwändig gestaltete sich auch das Versorgen und Umlagern bzw. Abtransportieren einer Person, die als Fahrer in einem LKW nach Unfall aus dem Führerhaus bewegt werden musste. Die einzelnen Stationen wurden durch die erstellten Gruppen jeweils nacheinander vollstaändig durchlaufen. Nach jedem Szenario gab es eine Bewertung durch die Ausbilder (Rettungsdienst und Feuerwehr). Nachfolgend immer eine Feedbackrunde aller Gruppenmitglieder.

Höhepunkt des Tags oder mit anderen Worten „die größte Herausforderung“ war eine abschließende größere Lage, die einen schweren Verkehrsunfall mit zwei PKWs und einem Motorrad darstellte. Hier wurde dann abschließend von der Realität nahezu nicht mehr zu unterscheiden mit großem personellen wie materiellen Aufwand an den einzelnen Fahrzeugen bzw. darstellenden Patienten gearbeitet. Spätestens jetzt wurde sehr klar, dass Rettungsdienst und Feuerwehr zwingend und gut eingespielt am besten und vor allem schnellsten zum gemeinsamen Erfolg kommen: Helfen und Retten – gemeinsam und sicher. Für die Patienten und die Einsatzkräfte.

In der gemeinsamen Abschlussbesprechung aller Beteiligen wurde insgesamt ein sehr positives Fazit gezogen: ein lehrreicher und fordernder Tag für alle – der auch Spaß gemacht hat! Nicht nur wegen des sehr guten Wetters. Viel mehr hat die tatsächliche Durchmischung der Einheiten untereinander wie aber auch mit dem Rettungsdienst sehr deutlich gezeigt, was jetzt schon möglich ist und was noch besser werden kann. „Die Welt des Anderen verstehen“ ist hier der Ansatz gewesen – und hat funktioniert.

Abschließend in jedem Fall zu erwähnen, Zitat „Ohne Mampf keinen Kampf“ geht an dieser Stelle ein besonderes Lob an die Malteser aus Siegburg, die den gesamten Tag über für eine ausgezeichnete Versorgung mit Essen und Getränken gesorgt haben. Ein besonderer Dank geht an die Brückberg Kaserne, die Teile ihres Geländes für die doch recht umfangreiche Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. Für 2025 ist eine erneute Übung geplant und man darf gespannt sein, welche Herausforderungen sich das Übungs- und Ausbildungsteam bis dahin ausgedacht hat.

Text: Stefan Ott
Bilder: Feuerwehr Siegburg