Gute Zusammenarbeit von Rettungsdienst und Feuerwehr bringt beste Ergebnisse

Am 24. und 25. Mai 2025 war es in Siegburg wieder so weit: Zwei Tage volles Programm für Rettungsdienst und Feuerwehr. In einer gemeinsamen zweitägigen Großübung inkl. Theorieblock wurden Azubis des Rettungsdienstes und der Feuerwehr u. a. aus Siegburg, Troisdorf, Königswinter und Bonn, auf ihr Examen und das echte Rettungsdienstleben vorbereitet und die Wichtigkeit einer guten Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr praxisnah gezeigt. Und auch die Feuerwehr, traditionell sonst eher in den einzelnen Szenarien etwas im Hintergrund, wurde in diesem Jahr deutlich gefordert. Stichwort: realitätsnahes Üben mit sehr schnell richtig Puls bei allen Beteiligten.

Das ganze Wochenende unterstützten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren der Städte Siegburg und Sankt Augustin sowie hauptamtliche Kollegen der Feuerwehr Siegburg. Der Samstag startete mit einem vorbereitend einen halbtägigen Theorieteil zum Thema polizeiliches Vorgehen Ausrüstung, Behandlung von Traumapatienten inkl. Reanimation sowie die feuerwehrtechnische Aufteilung der Einsatzstelle. Dann folgte eine Präsentation zum Vorgehen der Feuerwehr in gemeinsamen Einsatzstellen und abschließend ein Planspiel zur Einsatztaktik.

Insgesamt waren dann am Sonntag 77 Personen an der Übung beteiligt. Vor Ort waren Kameradinnen und Kameraden aus den Siegburger Einheiten Ost, Mitte und Kaldauen sowie der Sankt Augustiner Einheiten Mülldorf, Menden, Niederpleis und Buisdorf. Zusätzlich waren den ganzen Tag zwischen ihren Einsätzen drei RTW Besatzungen und Fahrzeuge, der Notarzt Siegburg nebst seinem Fahrer sowie die Drehleiter Siegburg und Besatzung mit vor Ort und haben an den Szenarien, so weit machbar, teilgenommen. Neben der reinen personellen Unterstützung wurden auch Fahrzeuge der Feuerwehren Siegburg und Sankt Augustin in die Übungsszenarien mit eingebunden Unter anderem das Siegburg OST HLF 10, der Siegburg GW Rüst und das Siegburger WLF, der Rüstwagen aus Niederpleis, das HLF20 aus Mülldorf und das TLF4000 aus Buisdorf.

Weitere „Gäste“, die sowohl den Rettungsdienst wie auch die Feuerwehr den gesamten Tag begleitet haben, waren professionell geschminkte Notfalldarsteller, sog. Mimen, welche die verunfallten Personen als leicht-, mittel und schwerverletzte Patienten darstellten. Hier hat das Jugend Rot Kreuz aus Sankt Augustin wieder gezeigt, dass sie in der Kategorie „Mimen Schminken“ sehr erfahren und unschlagbar in den Ergebnissen sind. Insbesondere die sehr realitätsnah geschminkten Verletzungen mit Glassplittern, Brüchen und Blutverlust haben dazu beigetragen, dass die Übungskünstlichkeit sehr schnell von allen Beteiligen vergessen wurde.

Der reine Gedanke „nur ein bisschen Übung“ hatte sich damit sehr schnell bei allen Beteiligen erledigt. Nicht zuletzt durch real beschädigte Fahrzeuge, Einsatzabarbeitung in echt Zeit durch den Rettungsdienst mit kompletter Ausrüstung und das Herangehen der Feuerwehr bei technischer Hilfeleistung mit schwerem Gerät wie Schere, Spreizer, Glasmanagement und auch das Stellen von Brandschutz, ließen das Ganze äußerst realitätsnah erscheinen und der Puls lief hoch.

Das Team Ausbildung des Rettungsdienstes der Feuerwehr Siegburg hatte sich sechs Szenarien bzw. Lagen ausgedacht, die es von Seiten des Rettungsdienstes so wie dieses Mal auch aus Feuerwehrsicht abzuarbeiten galt. Schwerpunkt des gesamten Tages war das initiale Vorgehen des Rettungsdienstes und dann folgend die weitere Zusammenarbeit mit der Feuerwehr.

Neben dem „klassischen“ Verkehrsunfall mit einem PKW nebst eingeschlossener Person gab es aber auch besondere Übungen wie z.B. das Abtransportieren einer Person, welche in einer Mulde rettungsdienstlich versorgt wurde und dem Rettungswagen zugeführt werden musste. Aufwändig gestaltete sich auch das Versorgen und Umlagern bzw. Abtransportieren einer Person, die als Fahrer in einem LKW nach Eigenunfall aus dem Fahrzeug bewegt werden musste. Die einzelnen Stationen wurden durch die erstellten Gruppen durchlaufen. Nach jedem Szenario gab es eine Bewertung durch die Ausbilder (Rettungsdienst und Feuerwehr) und n achfolgend immer eine Feedbackrunde aller Gruppenmitglieder.

Ein Highlight war dieses Mal sicher das Szenario in einem Gelenkbus. Hier hatte der Fahrer einen Bandscheibenvorfall und war nahezu bewegungsunfähig im Fahrerhaus eingeschlossen. Dieses konnte nicht mal eben so trotz offener Bustür geöffnet werden. Der anwesende hauptberufliche Busfahrer der Univers Reisen GmbH aus Bonn zeigte jedem einzelnen Team, wie in dieser Situation zu verfahren ist, damit zeitnah eine Patientenversorgung durchgeführt werden kann.

Höhepunkt des Tages oder mit anderen Worten „die größte Herausforderung“ war eine abschließende größere Lage, die einen schweren Verkehrsunfall mit zwei PKWs und einem Bus darstellte. Hier wurde dann abschließend von der Realität nahezu nicht mehr zu unterscheiden mit großem personellen wie materiellem Aufwand an den einzelnen Fahrzeugen bzw. darstellenden Patienten gearbeitet. Alarmiert war eine sog. MANV Lage (Massenanfall an Verletzten). Im aktuellen Fall waren 11 Personen betroffen. Was von Feuerwehr und Rettungsdienst tatsächlich sehr viel Aufwand, Logistik, Taktik und Material forderte. Spätestens jetzt wurde sehr schnell klar, dass Rettungsdienst und Feuerwehr zwingend gut miteinander kommunizieren müssen. Jeder in seinem Bereich den Patienten immer abgestimmt im Blick.

Fazit: Ein erfolgreicher und lehrreicher Tag. Und selbst das Wetter hatte realitätsnah alles geboten von Sonne über Gewitter bis Platzregen und Wind war dieses Mal alles mit dabei. Gerettet wird trotzdem. Und zwar immer! Die Welt des Anderen verstehen ist hier der Ansatz gewesen und es hat wieder ausgezeichnet funktioniert“ so Luisa Ensenberger als Organisatorin und Gesamtverantwortliche für diese zwei außergewöhnlichen Tage. „Dahinter steht ein großes Team, was dieses Event als Gesamtleistung erst ermöglicht hat.“

Lobend zu erwähnen ist die ausgezeichnete Betreuung durch die Malteser aus Siegburg, die den gesamten Tag über für eine vorbildliche Versorgung mit leckerem Essen und Getränken gesorgt haben. Ein besonderer Dank geht auch an die Kollegen des Malteser Hilfsdienstes, die als zusätzliche Mimen den ganzen Tag über mit eingesprungen sind und professionell unterstützt haben.

Und sicher auch nicht selbstverständlich ist das kostenfreie und ganztägige Stellen eines in Betrieb befindlichen Gelenkbusses nebst Busfahrer. Hier ein ganz besonderer Dank an die Firma Univers Reisen GmbH aus Bonn.

Text: L. Ensenberger, S.Ott
Fotos: M. Buttler

Üben, Üben, Üben…

Die Einheit Buisdorf hat am 03. Mai 2024 im Rahmen der 14-tägigen Übungsdurchläufe dieses Mal im eigenen Gerätehaus den Ernstfall geprobt.

Das Szenario der Übungsleiter sah eine Übung zum Thema Unfallverhütungsvorschriften (UVV) und Einsatzstellenhygiene vor. Die eingesetzten Kameraden fanden einen kritischen Wohnungsbrand mit Menschenleben in Gefahr vor. Im Rahmen der Einsatzabarbeitung kam es dann zusätzlich noch zu einem Atemschutnotfall und einer sog. Mayday-Lage (Einsatzkraft in Notlage). Die eingesetzen Kräfte hatten somit realitätsnah mit den durchaus möglichen Situationen im Realeinsatz und einer Lageänderung (innerhalb und ausserhalb) des Gebäudes zu kämpfen. Das Thema Einsatzstellenhygiene und Kontamination sowie deren Bereinigung und das Vermeiden der Verschleppung kontaminierter Ausrüstungsgegenstände und der eigenen persönlichen Schutzausrüstung (PSA) wurde ebenfall komplett nach Lehrvorgaben durchgespielt.

Im Anschluss an die Übung wuden die nachfolgenden Punkte sehr ausfühlich besprochen und das gemeinsam Erlebte im Detail von der gesamten Gruppe betrachtet. Ziel: noch besser werden, lernen aus Dingen, die ggf. anders gelaufen sind als gelernt und vor allem den Unterschied zwischen best gelehrter Theorie und durchgeführter Praxis beim eignen Handeln erfahren.

Orientierung unter Nullsicht, Kommunikation, Atemschutzüberwachung, Einsatzstellenhygiene, Maßnahmen bei Atemschutznotfall (Unterstützung der Führungskraft), Gefahren nach Gefahrenmatrix, Nachbesprechung der Lage, Nachbesprechung Rettung des Verunfallten, Verbesserungsvorschläge, automatisierte Einsatzstellenhygiene für Kräfte, die nicht im Atemschutzeinsatz gebunden sind.

Übungsreiches Wochenende für die Einheit Buisdorf

Am Freitag, den 19. April 2024 hatte die Einheit die Möglichkeit, das Thema technische Hilfeleistung, hier konkret Handhabung von Werkzeugen, Taktik und Zusammenarbeit mit anderen Einheiten, an einem PKW realitätsnah zu üben.

Der Löschgruppenführer der Einheit Sankt Augustin – Niederpleis und gleichzeitig stellvertretender Leiter der Feuerwehr Sankt Augustin, Stadtbrandinspektor Sascha Ziegenhals, hatte sich ein Übungs-Szenario ausgedacht sowie Material und einen PKW mit deutlichem Unfallschaden besorgt. Er erklärte grundsätzliche Überlegungen zur Herangehensweise und eine sinnvolle taktische Nutzung von Gerätschaften. Die Kameraden der Einheit Buisdorf hatten nachfolgend die Möglichkeit, das Fahrzeug zu öffnen (Nutzen: Zugang für den Rettungsdienst, Erstversorgung), später über das sog. „Tunneling“ den Patienten über die Heckklappe des Fahrzeugts (nach passenden Vorbereitungen im Innenraum mit hydraulischen Zylindern) durch den Rettungsdienst mittels Spineboard aus dem Auto zu holen.

Weiterhin wurden verschiedene Möglichkeiten für weitere Öffnungsmöglichkeiten am Fahrzeug besprochen und ausgeführt (3-Türer, Nutzen: große Befreiungsöffnung). Zudem wurde der Umgang mit Schere und Spreizer (hydraulisch) und einem Kombigerät Schere/Spreizer (akkubetrieben) und auch dem Trennschleifer (elektrisch) geübt. Auch das Thema Glasmanagement wurde theoretisch in verschiedenen Anwendungsfällen besprochen und nachfolgend praktisch angewendet.

Die Einheit Buisdorf bedankt sich für die tolle Übung und zieht einen direkten Mehrwert aus der intensiven Übungszeit!

Fotos: Gabriel Pertervari, Text: Stefan Ott

Weiter ging es am Samstag Morgen zur sog. Wärmegewöhnungsanlage. Diese gasbetriebene Anlage wird von der Projektgruppe Innenangriff einmal jährlich organisiert und bietet den Feuerwehrangehörigen der Sankt Augustiner Standorte die Möglichkeit, auch praktisch ihr Wissen auszuprobieren und sich selbst unter nahezu realen Bedingungen im Innenangriff weiterzubilden.

Nachfolgend ein Text und Video von Daniel Schriek, Pressedienste Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin, Bild: Stefan Ott.

Echtes Feuer, echtes Training: Heute sind unsere Atemschutzgeräteträger/innen 🧑🏻‍🚒👨🏻‍🚒 in der Wärmegewöhnungsanlage, in der wir einen Kellerbrand simulieren: Auf sie warten Temperaturen um die 250° Celsius auf Körperhöhe und vier unterschiedliche Brände, die sie löschen müssen. Im Video seht ihr außerdem die Vorbereitung auf das Feuer-Finale: 🔥🔥 eine Rauchgas-Durchzündung. Eure Freiwillige Feuerwehr macht seit 19 Jahren Realbrand-Ausbildung, sie ist für unsere Ehrenamtlichen eine der wichtigsten Vorbereitungen auf Einsätze. 🚒

Grundausbildung der Feuerwehr mit Rekordteilnehmerzahl

Regelmäßig pro Jahr bietet der sogenannte 5-Städte-Verbund (der Feuerwehren aus Sankt Augustin, Siegburg, Troisdorf, Hennef und Eitorf) im Rahmen der Feuerwehr-Grundausbildung den Truppmann 1 (TM1) Lehrgang an. Dieser bildet die Basis für die grundsätzliche Teilnahme am aktiven Feuerwehrdienst. Nachfolgend wir dann der TM2 sowie weitere Lehrgänge wie Sprechfunk, Atemschutz und technische Hilfeleistung besucht.

Der erste TM1-Lehrgang im Jahr 2024 hatte eine bemerkenswerte Anzahl von über 70 Teilnehmenden. Dieser erste Schritt auf dem Weg zur aktiven Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde auch medial mit großem Interesse verfolgt. Unten stehend einige Links mit weiterer Berichterstattung dazu sowie Informationen zum Thema Ausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Übrigens: auch die Einheit Buisdorf hat zwei Kandidaten auf diesen ersten Feuerwehrlehrgang entsendet: Nadine Schröder-Jonas und Louis Böhler haben selbstverständlich erfolgreich abgeschlossen. Glückwunsch dazu!

Artikel der WDR Lokalzeit Bonn: 25. März 2024

Artikel des General-Anzeiger Bonn: 26. März 2024

Video-Beitrag der Lokalzeit Bonn (ab Minute 3:00 ansehen): 25.März 2024

Ausbildung in der Freiwilligen Feuerwehr NRW: Feuerwehrdienstvorschrift 2 (FwDV 2)

Jahreshauptversammlung der Einheit Buisdorf

Am 04. Dezember 2023 hat sich die Einheit Buisdorf zur ordentlichen Jahreshauptversammlung im Gerätehaus am Standort Buisdorf getroffen. Neben der Einheitsführung, bestehend aus Thomas Herchenbach und Dennis Schwellenbach, wurde auch ein großes Aufgebot an Gästen aus den Reihen der Feuerwehrfamilie begrüßt. Der erste Feuerwehrmann der Stadt Sankt Augustin, Dr. Max Leitterstorf als Bürgermeister und auch der Kreisbrandmeister des Rhein-Sieg-Kreises, Stefan Gandelau sowie die gesamte Wehrführung der Stadt Sankt Augustin, vertreten durch den Leiter der Feuerwehr Herbert Maur nebst seinen beiden Stellvertretern Sascha Ziegenhals und Christian Reinprecht.

Neben den klassischen Tagesordnungspunkten einer Jahreshauptversammlung, wie dem Bericht der Wehrführung und dem Bericht der Einheitsführung, Kassenberichten und Abschlüssen, gab es vor allem aber Beförderungen und Ehrungen. Die folgenden Kameraden durften „vorne“ antreten und ihre jeweiligen Urkunden bzw. Beförderungen in Empfang nehmen.

  • Mike Boche ist nun Oberfeuerwehrmann.
  • Stefan Ott ist nun Unterbrandmeister.
  • Eric Bonn ist nun Brandinspektor.
  • Dennis Schwellenbach ist nun Brandoberinspektor.
  • Dennis Schwellenbach und Domenik Schwellenbach erhielten das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Zugehörigkeit zur Feuerwehr.
  • Heribert Schörck, Lothar Schneider und Harald Schwellenbach erhielten eine Sonderauszeichnung in Gold für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
  • Thomas Berger, Harald Schwellenbach Thomas Müller und Steffen Schindler erhielten für ihre Tätigkeiten in der Feuerwehr die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber.

Alle Kameraden möchten das (feuerwehrtechnisch gesehen) sehr ereignisreiche Jahr 2023 gerne in Kürze abschließen und blicken zuversichtlich in Richtung 2024. Auch im kommenden Jahr stehen neue Herausforderungen und Veränderungen an, die gemeinschaftlich zu bewältigen sind. Und das wird – wie immer – ausgezeichnet im Zusammenhalt und kameradschaftlich funktionieren!

Text: S. Ott
Foto: G. Petervari

24-Stunden Übung der Jugendfeuerwehr Buisdorf

Am Samstag, den 30.09.2023 begann für die Jugendlichen der Einheit Buisdorf um 11:00 Uhr ein 24-Stunden Dienst mit Action, Spaß und Spannung. Verkehrsunfälle, Brände und Personen in Notlage. Diese und weitere Szenarien galt es am letzten Wochenende im September durch die Jugendfeuerwehr zu bewältigen.

Nach dem zügig das Nachtlager im Schulungsraum eingerichtet wurde, begann die Schicht mit der Übernahme der Fahrzeuge. Zügig wurde sich noch einmal mit der Beladung des Fahrzeuges vertraut gemacht. Nach einer kurzen Stärkung beim Mittagessen galt es mit Geschick und Köpfchen einen Hindernissparcour zu bewältigen.

Zurück im Gerätehaus wurde auch direkt das erst mal zu einem Übungseinsatz alarmiert. Gasaustritt in einer Autowerkstatt. Vor Ort wurde sofort ein Löschangriff aufgebaut und eine Person aus der Werkstatt gerettet. Nach umfassender Belüftung der Räume konnten diese mittels Gasmessgerät wieder freigemessen und übergeben werden.

Ein großes Highlight für die Kinder war der Besuch der Einheit Niederpleis mit dem Rüstwagen. Die Kameraden der Nachbareinheit haben uns dankenswerter Weise das Fahrzeug samt Beladung vorgestellt. Im Anschluss durften jedes der Kinder gemeinsam mit einem Erwachsenen die Hydraulischen Rettungsgeräte an ausrangierten Fahrrädern testen.

Am Abend wurden die Mädchen und Jungs zu einem Flächenbrand auf einer Anhöhe alarmiert. In Windes Eile wurden Schläuche verlegt und das Feuer von mehreren Seiten bekämpft. Nach der Kontrolle mit der Wärmebildkamera ging es zurück in das Gerätehaus.

Müde, aber glücklich sind alle sofort ins Bett gefallen.

Noch vor dem Sonnenaufgang klingelte das Alarmsystem. Zügig wurden in die Kleidung geschlüpft und das Fahrzeug besetzt. Ein Fahrradfahrer war in der Dunkelheit von der Straße abgekommen und musste aus einem Graben gerettet werden.

Im Anschluss wurde gemeinsam im Gerätehaus wohlverdient gefrühstückt.

Noch bevor die Betten abgebaut werden konnten, erfolgte die nächste Alarmierung zu einem Verkehrsunfall auf der Landstraße. Ein Fahrradfahrer wurde unter einem Auto eingeklemmt. Ein Feuer im Bereich der Ladefläche konnte schnell gelöscht werden. Im Anschluss wurde der Fahrer des Fahrzeugs sowie der verunfallte Fahrradfahrer mittels Hydraulikheber befreit. Trotz der Vielzahl an zu lösenden Herausforderungen konnten bereits nach kurzer Zeit alle Personen als gerettet gemeldet werden.

Pünktlich um 11:00 Uhr ging die Schicht der Jugendfeuerwehr zu ende. Schnell wurde noch alles abgebaut und aufgeräumt. Ein erfolgreiches Wochenende für die Jugendlichen und die Betreuer. Alle Herausforderungen wurden gemeistert und alle hben mit viel Freude mitgewikt.

Bilder und Text: Klaus Müller

Gemeinsame Übung auf der Wahnbachtalsperre

Am 27.05.2023 hat unter Führung der Feuerwehr Siegburg eine gemeinsame Übung zum Thema Wasserrettung auf der Wahnbachtalsperre stattgefunden. Beteiligt waren die für Wasserrettung zuständigen Feuerwehreinheiten aus Siegburg, Troisdorf und Sankt Augustin. In drei Einsatzabschnitten gab es die Möglichkeit, Fertiggkeiten und neues Material zu testen.

Im Abschnittsbereich 1 galt es das Aufnehmen von im Wasser befindlichen Personen zu üben. An- und Abfahrt, Wendemanöver und vor allem die richtigen Handgriffe zur schnellen und effektiven Aufnahme von Personen.

Im Abschnittsbereich 2 ging es um das sichere Anlanden in unzugänglichen Uferbereichen nebst einer kontrollierten Anfahrt in Flachwasser mit unbekanntem Untergrund. Je nach Wasserstand der Wahnbachtalsperre kommt es hier zu Überflutungen bis in den Ufer- und Waldbereich, was bei einer Bootsanfahrt steht mit berücksichtigt werden muss.

Schließlich gab es im Abschnittsbereich 3 (rechts und links) eine vermisste Person vom Boot aus zu finden und aufzunehmen. Bedingt durch das bis ins Wasser reichende Geäst von Bäumen und einer durchgehenden Bewachsung mit Büschen war das die Aufgabe, die für den Einsatz mit am wichtigsten ist. Alle Durchgänge konnten von verschiedenen Bootsbesatzungen erfolgreich durchgeführt werden und die vermisste Personen wurde immer – vor allem zeitnah – entdeckt, aufgenommen und im Szenario dann dem Rettungsdienst an Land zugeführt.

Das Wetter meinte es an diesem Tage besonders gut – was sich auch in guter Laune bei allen Durchläufen und Übungen positiv niederschlug. Am späten Mittag waren alle Aufgaben und Szenarien abgearbeitet und neues Material ausgiebig getestet. Die Kameraden der Feuerwehr Siegburg luden dann noch zu einem gemeinsamen Grillimbiss auf dem Gelände der Feuerwache Siegburg ein. Danke dafür! Weitere Übungen sind für die Zukunft geplant. Ein Dank geht auch an den Wahnbachtalsperrenverband, der als Eigentümer mit vor Ort war und im Vorfeld unkompliziert die Freigabe zur Nutzung/Durchführung der Übung gegeben hat.

Text: Stefan Ott
Bilder: Feuerwehr Buisdorf

Übung zu Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung

Mehrere Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Sankt Augustin haben am 06.05.2023 im Bereich Niederpleiser Wald eine gemeinsame Übung abgehalten. Ob im Jahr 2022 in der sächsischen Schweiz oder aktuell in der kanadischen Provinz Alberta: Bilder von ausgedehnten Waldbränden gehen um die Welt. Vegetationsbrände gehören auch in Deutschland, gerade in den warmen Monaten, zum Tagesgeschäft. Es muss nicht immer gleich ein großer Waldbrand seid, auch brennende Felder oder Grünflächen fordern unter Umständen besonderes Geschick der Einsatzkräfte.

Eine Herausforderung bei dieser Art Einsatz: Im Gegensatz zu einem Brand in einem Gebäude kann die Feuerwehr nicht ohne weiteres auf Löschwasser aus einem Hydranten zurückgreifen und muss stattdessen mit großem Aufwand Wasser (dauerhaft) herbeischaffen. Genau das haben am Wochenende die Einheiten Buisdorf und Mülldorf geübt. Die Einheit Niederpleis stellte ebenfalls ein Fahrzeug mit Besatzung zur Verfügung.

Beübt wurde neben der Brandbekämpfung mit spezieller Ausrüstung sowohl die Durchführung eines sogenannten Pendelverkehrs, als auch der Aufbau einer Löschwasser-Förderstrecke. Beim Pendelverkehr fahren Fahrzeuge mit einem möglichst großen Wassertank zwischen einer Wasserentnahmestelle und der Einsatzstelle hin und her. Bei der Übung wurde das Löschwasser über eine Strecke von ca 7 km transportiert und in einem 5000l fassenden Faltbehälter gepufftert.

Der Pendelverkehr überbrückt die Zeit bis eine Leitung aus B-Schläuchen aufgebaut ist, welche dann konstant Wasser zur Einsatzstelle liefert.
Die Kameraden haben hier eine über 600m lange Schlauchleitung aufgebaut und in Betrieb genommen.

Alle Beteiligten haben die Gelegenheit genutzt und wichtige Praxiserfahrung aus der realitätsnahen Einsatzübung gesammelt. Einen Plan, der immer funktioniert, gibt es zu diesem Szenario nicht. Zudem ändern sich Lagen dieser Art sehr kurzfristig und all das, was im klassischen „Feuerwehrgeschäft“ gilt, passt dann meistens nicht mehr. Wald- und Vegetationsbrände sind eine ganz eigene Kategorie, der man mit höchstem Respekt und passender Kompetenz begegnen muss.

Fotos und Text: Max Bumberger, Stefan Ott.

Feuerwehrjugend übte mit der Drehleiter

Im neuen Jahr ging es gleich hoch hinaus für die Kinder der Jugendfeuerwehr Buisdorf.

Bei einer Übung am Samstag, den 14.01.2023, haben Daniel und Nils von der Einheit Mülldorf unserer Jugend freundlicherweise die in Mülldorf stationierte Drehleiter vorgestellt. Gemeinsam wurden die Gerätschaften begutachtet und die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Drehleiter nähergebracht. Neben der Rettung von Personen kann diese nämlich auch für die technische Hilfe oder auch zum Löschen von Bränden eingesetzt werden. Viele Fragen wurden beantwortet und vor allem war auch „Hand anlegen“ mal etwas ganz Neues – die Einheit Buisdorf besitzt nun mal keine Drehleiter. Anfassen ist ja bekanntlich besser als nur ansehen…

Zum Abschluss konnten die Kinder nach einer kurzen Sicherheitseinweisung für den Drehleiterkorb, mit einem Haltegurt gesichert, in luftige Höhe fahren und die Aussicht über den Dächern von Buisdorf genießen. Bei stattlichen 30 Metern Höhe kann man sogar bis Siegburg, Hennef und Bonn schauen. Eine spannende Übung für die Jugend welche nicht alltäglich ist. Danke an die Einheit Mülldorf!

Bilder und Text: Klaus Müller, Stefan Ott.

Sonderübung zur Eisrettung am 18.12.2022

Die Einheit Buisdorf hat gemeinsam mit der Einheit Niederpleis eine Sonderübung zur Eisrettung durchgeführt. Unter Leitung von Stadtbrandinspektor Maximilian Bumberger ging es nach einem kurzen theoretischen Teil, der die technische Hilfeleistung und medizinische Hilfeleistung speziell bei Eisunfällen beleuchtete, in Richtung Sankt Augustin Birlinghoven zum Gewässer „Tonloch“.

An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich bei den Pächtern des Gewässers, dass wir diese Übung abhalten durften!

Bedingt durch den hier in Sankt Augustin selten auftretenden Umstand, eine augenscheinlich tragfähige und geschlossene Eisdecke nutzen zu können, haben sich somit ideale Bedingungen geboten. Bei sonnigem Wetter und knackigen minus fünf Grad Celsius wurde realitätsnah mit den verschiedenen Methoden, Techniken und Einsatzmitteln geübt, versucht und gelernt. Da jedes Gewässer und auch jeder Einsatz mit Wasser/Eis unterschiedlich ist, wurde zwar vorab im theoretischen Teil besprochen, was möglich ist. Aber: die Umsetzung in der Praxis brachte dann erhellende Ergebnisse, was außer der guten Anwendung dann aber auch wirklich zum Einsatzerfolg führt. Nachfolgend einige Varianten, die von den Kamerad(innen) ausprobiert wurden.

Die erste Variante beschäftigte sich mit dem Annähern an den Verunglückten mittels Spineboard. Hierbei – wie auch bei allen anderen Varianten – ist darauf zu achten, dass alle Einsatzmittel und die vorgehende Person mit Leinen gesichert sind. Zudem gilt: das eigene Gewicht ist auf eine möglichst große Fläche zu verteilen. Damit scheidet meist ein „Stehen auf dem Eis“ nach Möglichkeit und insbesondere bei nicht gesicherter Tragfähigkeit aus.

Als Nächstes wurde eine Annäherung und die Rettung mittels Steckleiterteilen versucht. Ein Schieben stellte sich hier im „Wechselschritt“ als am effektivsten heraus. Der Vortrieb mittels Eispickeln ist sehr kräftezehrend und wurde schon bei der Variante mittels Spineboard probiert.

Abschließend eine Variante, bei der mit der Schleifkorbtrage vorgegangen wird. Auch hierbei wird das gesamte Rettungsgerät in die Einbruchstelle eingetaucht und sowohl die verunglückte Person wie auch die Einsatzkraft von den Mitarbeitenden / Sichernden am Ufer zurückgezogen.

Eine gute Versorgung mit heißem Kaffee und einer erwärmenden Wurst im Brötchen durfte am Ende nicht fehlen. Nach gut drei Stunden ging es mit vielen neuen Erfahrungen und vor allem praxisnahen Erkenntnissen zurück in die jeweiligen Gerätehäuser.

Ein Hinweis in eigener Sache: dies ist ein Bericht zu einer Sonderübung und stellt keine Empfehlung oder allgemein gültige Handlungsanweisung dar. Ebenso wurde unter Übungsbedingungen sehr viel ausprobiert. Die gezeigten Bilder enthalten einzelne Szenen der Übung und sind unmittelbar zusammen mit der vorgefundenen (sicheren) Übungssituation entstanden. Wir übernehmen keine Verantwortung für die Vollständigkeit der beschriebenen Handlungen und Versuche mit Material und Technik. Bei Fragen dazu nutzt gerne das Kontaktformular auf unserer Seite, welches HIER zu finden ist. Danke für Euer Verständnis!

Text, Bilder und Videos:
Stefan Ott, Einheit Buisdorf

Hier noch einige Videos dazu. Format .mp4. Geprüft und lauffähig auf den meisten Geräten.
Die Videos sind ungeschnitten und ohne Ton.
HINWEIS zur Videowiedergabe:
Sofern das Video nicht sofort anläuft, bitte die Seite mit F5 nochmals laden.

Rettung mit dem Spineboard

Rettung mittels Leitern

Rettung mittels Schleifkorbtrage (zwei Videos)

Rettung und Sicherung mittels Schlaufe